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02.12.2022 | Stadtwerke

Ansätze zur Energiewende auf der Insel Norderney

Statement der Stadtwerke Norderney zur geäußerten Kritik der Fraktion DIE GRÜNEN

Norderney – Mit Verwunderung haben die Stadtwerke Norderney die Kritik der Fraktion DIE GRÜNEN in der Badezeitung zur Kenntnis genommen.

„Über die Beteiligung im Aufsichtsrat der Stadtwerke Norderney GmbH liegen der Fraktion DIE GRÜNEN sämtliche Informationen über aktuelle Maßnahmen und Projekte vor. Daher ist für uns die Kritik nicht nachvollziehbar“, erklärt Holger Schönemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Norderney GmbH.

Das Thema Energiewende wäre sicherlich zu einfach gedacht, wenn man es nur auf eine PV-Anlage am Flughafen reduzieren würde, so Schönemann weiter.

Bei der Energiewende handelt es sich um eine kommunale Gemeinschaftsaufgabe, zu der die Stadtwerke Norderney Ihren Beitrag leisten. Allerdings ist durch die Energiekrise deutlich geworden, dass es notwendig ist, dass jeder Haushalt, jeder Betrieb, jedes Hotel, jede Klinik aufgerufen werden muss, sich über die eigene Energienutzung und alternative Energiekonzepte Gedanken zu machen.

Und genau hier setzen die Stadtwerke Norderney in Ihren Projekten und Maßnahmen an. So unterstützen die Stadtwerke größere Unternehmen auf Norderney, Potentiale bei der Energieeinsparung zu ermitteln und alternative Energiekonzepte gemeinsam mit den Kunden zu entwickeln. Es ist nicht mehr ausreichend, einfach nur neue energiesparende Geräte oder neue effiziente  Heizungssysteme anzuschaffen. Vielmehr ist es erforderlich, den gesamten Energiefluss zu analysieren. Das gilt auch für Haushaltskunden. Hier haben wir auf unserer Webseite und als Flyer
passende Informationen, wie z.B. Energiespartipps, parat.

„Es reicht nicht, wenn wir nur die Energieversorgung umstellen. Wir müssen auch unsere Energienutzung hinterfragen und umstellen. Und dazu gehört auch, die Wärmenutzung sowie den Wärmebedarf zu ermitteln. Die Energiewende fängt bei uns selbst an – und das sind in der Regel Maßnahmen, die sich schnell umsetzen lassen.“ erklärt Holger Schönemann. Selbstverständlich engagieren sich die Stadtwerke Norderney GmbH vielfältig in der Evaluierung alternativer Energieerzeugungsmethoden, die auf der Insel in dem besonderen Naturraum möglich sind. Mit der Hochschule Hannover wird die Nutzung von Bioenergie in einem vom Bund geförderten Projekt erkundet. Hier werden wir das Ergebnis im Frühjahr 2023 präsentieren können. Im EUgeförderten
Projekt INSULAE werden Analysesysteme erprobt, die datengestützt Vorschläge und Hinweise zur Anpassung der Energienutzung/-gewinnung geben. Erste Ergebnisse sind in diesem Fall im Sommer 2023 zu erwarten. Ideen zur Nutzung von Windsegeln oder der thermischen Energie der Offshore-Gleichstrom-Leitungen im Inselosten wurden wegen der Rahmenbedingungen verworfen.

Im Übrigen sind die Balkonkraftwerke oder Mini-PV-Anlagen grundsätzlich eine gute Idee – allerdings müssen hier einige Dinge, wie technische Anbindung, Zähler und Meldung im Marktstammdatenregister, sowie die nicht zu unterschätzenden Installationskosten in der sogenannten Windlastzone 4 beachtet werden. Hierzu stellen die Stadtwerke auf Ihrer Internet-Seite Informationen für Interessenten zur Verfügung. Auch in Norden haben sich deren Stadtwerke nicht unmittelbar selbst mit Zuschüssen beteiligt.

„Aktionismus und übereilte Umsetzungen helfen uns nicht, die Versäumnisse bei der Energiegewinnung und -nutzung aus den letzten 30 Jahren aufzuholen und umzusetzen. Vielmehr muss ein ganzheitliches Konzept für Energie und Wärme für die Insel entwickelt werden – aber das kann nicht allein Aufgabe der Stadtwerke sein. Hier müssen alle, die auf der Insel leben und von der Insel leben, Ihren Beitrag leisten.“, macht Holger Schönemann deutlich.

Übrigens: Die bereits auf vielen Dächern auf Norderney installierten PV-Anlagen liefern gerade mal 2,6% des Gesamtbedarfes des Stromes auf Norderney. Selbst eine auf dem Gelände der  ehemaligen Deponie geplante Anlage mit 33.000 m² würde nur knapp 5% dieses Bedarfes decken – und das natürlich nur dann, wenn die Sonnenenergie verfügbar ist. Speichersysteme können  derzeit diese Energie leider nur vergleichsweise kurzfristig „bevorraten“.

Stadtwerke und Stadt sind seit einigen Monaten damit befasst, eine Potenzialanalyse der eigenen Dachflächen zu erstellen. Auch dabei wird deutlich, dass leider längst nicht jede Dachfläche für PVAnlagen uneingeschränkt geeignet ist. Jeder kann für sein Haus auf Norderney mittlerweile selbst prüfen, ob und wie es für Solarenergie geeignet ist: https://www.solarkataster-aurich.de. Allerdings sind auch Dachneigung und -statik hierbei zu beachten!

„Und dann darf nicht der viel größere Teil der Energiewende, die Wärmewende vergessen werden. Norderney benötigt 3-mal so viel Energie für Wärme im Vergleich zum Strombedarf. Hier ist es  wichtig, dass man mit klugen und durchdachten Konzepten von der 100%igen Abhängigkeit vom Gas als unseren Wärmelieferant loskommt. In diesem Bereich machen wir zugegeben die ersten Schritte und diskutieren mit Experten über Alternativen.“ ergänzt Holger Schönemann.

Norderney, 02. Dezember 2022

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