Norderney – Zum Teil erheblich gestiegene Beschaffungskosten an den Großhandelsmärkten zwingen die Stadtwerke Norderney, die Preise für Strom und Gas auf der Insel ebenfalls anzuheben. Die gute Nachricht ist, dass wir als kommunaler Daseinsversorger ausschließlich die gestiegenen Kosten weitergeben. Während die Strompreise fast konstant gehalten werden können, ist die Anpassung bei den Gaspreisen aufgrund der schwierigen Marktlage im Vergleich zu den Vorjahren doch deutlich.
Wie Markus Steinwachs, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke, sagt, sei der Insel-Versorger mit der Preisanpassung „leider in guter Gesellschaft“, denn in ganz Deutschland steigen die Preise, insbesondere bei der Versorgung mit Gas. Die Gründe liegen daher nicht auf der Insel, sondern an der aktuellen, bisher nie dagewesenen Situation an den Beschaffungsmärkten, die uns als Stadtwerke dazu zwingt, ebenfalls zu reagieren.
Noch nie war die Preisentwicklung bei Gas an den Großhandelsmärkten so extrem wie in den vergangenen Monaten. Selbst bei langfristigen – und damit noch vergleichsweise preisgünstigen – Bestellungen waren die Kosten zuletzt dreimal so hoch wie im Jahresmittel des Vorjahres. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Die Wichtigsten sind: das weltweit fast gleichzeitige Wiederhochfahren der Ökonomien nach dem Ende des Corona-Lockdowns; der vielerorts lange und kalte letzte Winter mit der Folge niedriger Gasspeicherfüllstände; sowie die gegenwärtig geringen Liefermengen aus Russland. All das treibt die Nachfrage und damit den Preis. Hinzu kommt die Erhöhung der CO2-Abgabe.
Für den Gaskunden bedeutet die Anpassung eine Erhöhung in der Grundversorgung ebenso wie bei den Spezialtarifen. Bei einem Durchschnittshaushalt im Sonderkundenbereich NeyGas Spezial, der im Jahr zirka 20.000 Kilowattstunden verbraucht, wird somit die monatliche Gasrechnung um 32,92 Euro steigen, erklärt Steinwachs.
Den Strompreis dagegen können wir durch unsere eigenen Erzeugungskapazitäten von nunmehr fast 25% sowie der Senkung der EEG-Umlage nahezu konstant halten. Dieser erhöht sich nur minimal, so dass hier bei einem Durchschnittshaushalt im Sonderkundenbereich NeyStrom Spezial, der im Jahr zirka 3.500 Kilowattstunden verbraucht, sich die monatliche Stromrechnung um 3,48 Euro erhöht.
Als kommunaler Versorger nehmen wir unsere Verantwortung in dieser besonderen Situation sehr ernst. „So konnten wir durch unser kluges Beschaffungsmanagement noch extremere Situationen vermeiden und sogar einigen Kunden auf Norderney kurzfristig helfen, deren Strom- und Gaslieferanten durch die aktuelle Marktlage in die Insolvenz geraten waren“, erläutert Holger Schönemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Norderney.
Auf jeden Fall werden die Preise für die Norderneyer „so günstig wie möglich“ gehalten, versichert Schönemann. Gleichzeitig – und gerade, weil wir stets vorausschauend wirtschaften –, sind wir zuversichtlich, Preisvergleiche mit anderen Anbietern auch jetzt nicht scheuen zu müssen.
Alle Kunden wurden direkt angeschrieben und über die neuen Tarife und die individuelle Preisanpassung informiert, sagt Steinwachs. Gut möglich, dass Sie trotzdem noch Fragen haben. Wir werden sie mit Transparenz und Offenheit beantworten. Sprechen Sie uns bitte an.
Unsere Stadtwerke-Mitarbeiter im Kunden-Center in der Jann-Berghaus-Straße am Wasserturm stehen für Ihre Fragen gern bereit. Geöffnet ist montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 16.30 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr.
Norderney, 18. November 2021
Holger Schönemann
Geschäftsführer